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21. May 2012

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Intersteno-Kongress vom 28. Juli bis 3. August 2001

Der Intersteno-Kongress mit dem Weltmeisterschaften in Kurzschrift, Tastschreiben, Autorenkorrektur und professioneller Textverarbeitung fand vom 28. Juli bis 3. August 2001 in Hannover statt. Natürlich für uns Oldenburger die beste Gelegenheit, unser Können unter Beweis zu stellen! Neben der kurzen Anreise bot auch der Teilnehmerbeitrag einen Anreiz, da er deutlich niedriger war als bei bisherigen Weltmeisterschaften.

Der Kongress begann mit der Eröffnungsfeier am Nachmittag des 28. Juli. Abends fand dann noch die Einweisung der Teilnehmer an den Wettbewerben statt, die sich leider durch die Übersetzung in vier Sprachen (deutsch, englisch, französisch und italienisch) ausdehnte.

Am Sonntag war es dann soweit: Tastschreiben, Autorenkorrektur und professionelle Textverarbeitung waren gefordert (Fotos). In der professionellen Textverarbeitung, einem noch recht neuen Wettbewerb, waren an einem auf Diskette vorgegebenen Text verschiedenste Aufgaben auszuführen: Seitenränder einrichten, Überschriften zuweisen und daraus ein Inhaltsverzeichnis erstellen, Textteile ersetzen, eine Tabelle erstellen usw. Außerdem war ein Serienbrief zu erstellen. Insgesamt waren es 13 Aufgaben, die wir in 85 Minuten erledigen sollten. Nach einer kurzen Pause, in der eine zweite Aufgabenvorlage verteilt wurde, hatten wir noch 5 Minuten, um den gerade bearbeiteten Text unter einem neuen Namen zu speichern und weitere 7 Aufgaben durchzuführen. Insgesamt ging ich mit einem guten Gefühl aus diesem Wettbewerb und wunderte mich darüber, dass viele meinten, die Aufgaben seien so schwer gewesen. Für mich war es das "tägliche Geschäft", mit dem ich im Büro zu tun habe.

Montags ging es mit den Kurzschrift-Wettbewerben weiter. Die Texte waren für uns deutsche Teilnehmer katastrophal (die anderen Sprachen kann ich nicht beurteilen). Alle waren auf einen politischen Text eingestellt, z. B. über die Europäische Union, die Vereinten Nationen o. Ä. Aber es ging um die Alters- und Hinterbliebenenversicherung in der Schweiz. Jochen Schönfeld und ich versuchten uns dann auch noch im sog. "Schnellübertragungswettbewerb". Dieser ist eigentlich eher auf die Maschinenstenografen ausgerichtet: Es wird ein Text ab 160 Silben/Minute, steigend um 20 Silben/Minute angesagt. Pro aufgenommener Minute hat man drei Minuten Übertragungszeit.

Von den Kongresssitzungen und dem Rahmenprogramm habe ich nicht viel mitbekommen, da ich am Montagabend nach Oldenburg zurückfahren musste. Aber die Siegerehrung am Donnerstag konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen, wollte ich doch möglichst schnell wissen, wie ich abgeschnitten hatte. Also fuhr ich mit Hannelore Schindelasch zurück nach Hannover. Vormittags nahmen wir noch an einer Vortragsveranstaltung teil, stärkten uns anschließend bei einem guten Essen gemeinsam mit weiteren Oldenburger Teilnehmerinnen und besichtigten auch noch deren Unterkünfte.

Am Nachmittag kam dann der spannende Moment: Wer hat es diesmal auf das Treppchen geschafft? Ganz besonders beeindruckte uns zunächst die Leistung der Weltmeisterin im Tastschreiben, Helena Matouskova, die sagenhafte 821 Anschläge in der Minute schrieb. Da kommt man sich mit 465 Anschlägen schon richtig langsam vor. Nachdem schon fast alle Pokale vergeben waren, kam endlich die Disziplin, die mich am meisten interessierte: die professionelle Textverarbeitung. Meine eigene Einschätzung bzw. Hoffnung war, unter die ersten 10 zu kommen. Es wurde Platz 3 aufgerufen: Jochen Schönfeld. Ein Kribbeln machte sich bei mir breit, war ich mir doch sicher, besser zu sein als er. Platz 2: Vera Monz aus Österreich. Hatte ich es doch nicht geschafft? Doch dann - Platz 1: Stefanie Wiele. Wer es nicht selbst erlebt hat, kann sich gar nicht vorstellen, wie sehr einem plötzlich die Knie zittern können, wenn man so ein Treppchen hinaufklettern soll. Und noch schlimmer: Wie schaffe ich es, dass mir dieser Pokal nicht aus den Händen rutscht? Irgendwie muss wohl alles glatt gegangen sein, Jochen und ich sind auch heil wieder von der Bühne herunter gekommen, wo wir dann stürmisch von den Oldenburgern begrüßt wurden. Monika standen vor Aufregung sogar Tränen in den Augen - sie konnte es einfach nicht fassen.

Natürlich wird ein Ereignis wie der Gewinn einer Weltmeisterschaft der Presse nicht vorenthalten. Die eiligst von Karin und Hannelore erstellte Pressemitteilung wurde von NWZ, Hunte-Report und Oldenburg Aktuell - wenn auch stark gekürzt - abgedruckt und in meiner früheren Heimatstadt Vlotho erschienen in beiden Lokalzeitungen große Artikel. Aber das aufregendste war, dass ich am 6. August 2001 von Lars Cohrs (Radio Bremen 1) interviewt wurde. Zwar hatte eine Redakteurin vorher kurz mit mir gesprochen und ein paar Fragen gestellt, aber ich wusste überhaupt nicht, was später im Interview passiert. Herr Cohrs rief gegen 09:20 Uhr bei mir an, sprach ein paar technische Dinge ab und zwei Minuten später gingen wir live auf Sendung! (Interview als MP3)

Ein weiteres Ereignis war der Empfang durch Oldenburgs Oberbürgermeister Dr. Poeschel am 24. August 2001, an dem eine Reihe von Mitgliedern unseres Vereins teilnahmen. Was noch aussteht, ist ein Empfang unseres Bundeskanzlers. Immerhin hat das Kanzleramt sich Mitte September bei mir gemeldet und dies angekündigt. Warten wir ab, ob da noch etwas passiert.

Der nächste Interstenokongress wird im vom 15. bis 19. Juli 2003 in Rom stattfinden. Ich hoffe, dass sich dort die guten Ergebnisse der Oldenburgerinnen und Oldenburger wiederholen lassen!